Mail diese SeiteUngleich den Selbstverbesserungsdisziplinen, die selbst auferlegt sein können, ist jemandes Orientierung keine bewusste Wahl. Menschen, die betrübt davon sind, was sie als selbstzentrierte Motive einschätzen, sind höchst wahrscheinlich nicht auf der Straße, jemand im Dienst-für-Sich-Selbst zu werden. Diese Personen befassen sich niemals mit solchen Gedanken. Der Fokus ist eher darauf, wie die Welt, nicht sie selber, sich verändern sollte, und die Veränderung soll immer eine sein, die das selbstfokussierte Individuum verbessert. Bewusste Versuche, sich selber in die Richtung des Dienst-für-Andere zu bewegen, haben faktisch einen negativen Effekt, da der Fokus oftmals auf Verhalten gelegt wird, von dem angenommen wird, es sei Dienst-für-Andere, aber ist faktisch selbstdienend. Der Schlüssel zur Orientierung ist das wahre Motiv hinter Verhalten, nicht das genannte Motiv oder gar das erscheinende Motiv.
Selbstdienende Aktionen können als wohlwollende Behandlung von anderen getarnt werden, und sind es oftmals auch. Viele organisierte Religionen stellen unter der Tarnung, hilfreich zu sein, rigide Regeln für ihre Mitgliedschaft auf, sich fernhalten von Versuchungen und dergleichen. Freies Denken wird begrenzt, und die Möglichkeit, Beziehungen mit anderen zu erforschen, wird eingeschränkt, unter der Tarnung, der Mitgliedschaft zu helfen, auf der richtigen Spur zu bleiben. Während dessen sammelt die Kirche Abgaben ein, alles unter der Tarnung, diese wohltätige Leitung weitermachen zu wollen. In vielen menschlichen Gesellschaften wird Kindern fast von Geburt an beigebracht, still und ordentlich und nicht durchsetzungsfähig zu sein. Unabhängiges Denken und offener Ausdruck von Ideen und Emotionen bedrohen das Establishment, werden also schlechtes Verhalten genannt. Also vermuten solche Menschen, die entdecken, dass sie selber dazu neigen, wovon ihnen beigebracht wurde, dass es schlechtes Verhalten ist, dass sie einen langen Weg zu gehen haben, bis sie Dienst-für-Andere-orientiert werden.