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Bezugsquelle: Manual of Individual Water Supply Systems,
PA-430/9-74-007, U.S. Environmental Protection Agency

In ländlichen Gebieten werden Quellen oft für die Versorgung genutzt. Quellen kommen überall dort vor, wo Grundwasser zur Erdoberfläche aufsteigt. Abhängig von den geologischen Eigenheiten des jeweiligen Gebietes, kann das aufsteigende Wasser ziemlich deutlich an einem typischen Punkt heraussprudeln, z.B. an einem zerklüfteten grossen Felsbrocken. Das Grundwasser kann auch an nicht näher erkennbaren Stellen in Form von Teichen oder Seeflächen vorkommen, so z.B. wenn sich das Grundwasser an undurchdringlichen Bodenschichten erst durch ein unterirdisches Kanalsystem einen Weg an die Oberfläche bahnen muss.

Obwohl Quellen eine gute Basis für die Wasserversorgung darstellen, kann es doch sein, dass sie im Verlauf eines Jahres nicht immer kontinuierlich Wasser liefern. Viele Quellen beziehen ihr Wasser aus dicht unter der Oberfläche gelagerten Schichten, die jedoch bei evtl. Dürreperioden nicht mehr genug Wasser für eine ausreichende Versorgung liefern können.

Ein anderes Problem ist, dass Quellen aus Oberflächen-Grundwasser sehr schnell mit Mikro-organismen oder Umweltgiften verunreinigt sein können. Aus diesem Grunde ist es wichtig, dass sich in der Nähe der Quelle keine Verunreinigungsherde dieser oder anderer Art befinden. Alle sonstigen vorhandenen Verunreinigungen müssen in weiterem Umkreis von der Quelle ferngehalten und / oder abgeleitet werden.Vorhandenes Vieh sollte aus diesen Gründen auf eingezäunten Gebieten gehalten werden.Weil die Quellen so leicht verunreinigt werden können, ist es nötig, Geräte zum Desinfizieren des Wassers zu installieren, damit dieses sauber bleibt.

Quellen, deren Wasser kurz nach einem Regenschauer trübe geworden sind, sollten vorerst nicht mehr für die Versorgung genutzt werden, weil gerade solche Quellen ihr Wasser aus Oberflächenwasser beziehen. Diese Quellen sind aufgrund der Trübung für die Versorgung ungeeignet und können mit verschiedenen Stoffen verunreinigt sein.

Bevor eine Quelle genutzt wird, sollte die Wassermenge, die die Quelle täglich liefert, geschätzt werden. Auf diese Weise kann man feststellen, ob die verfügbare Wassermenge für die tägliche Versorgung ausreichen wird. (Mit Vorratstanks können höhere Wasserverbräuche ausgeglichen werden). Um eine grobe Schätzung zu erhalten, sollte die verfügbare Wassermenge der Quelle auch während der Zeit gemessen werden, in der sie wenig fördert (normalerweise im Sommer und im Herbst). Für solch eine Schätzung kann man einen provisorischen Damm aus Lehm oder Ton unterhalb der Quelle bauen. Nun wird ein Rohr in diesen Damm eingesetzt. Das aus dem Rohr fliessende Wasser wird in einen Tank von bekanntem Volumen geleitet. Man braucht nur noch die Zeit zu messen, bis der Tank gefüllt ist. Auf diese Art und Weise lässt sich die durchschnittlich verfügbare Wassermenge errechnen.

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